Es geht voran für die blinden Menschen in Kaarst: Vor dem Rathaus sind die ersten Test-Platten verlegt worden. "Leider ist das Aufmerksamkeitsfeld rund zwei Meter von den Querungshilfen entfernt", sagt Manuela Dolf von der Gruppe "Kaarster Blind-Gänger". Verlegt worden waren die Noppen-Steine in dieser Woche. Schon länger waren die Platten mit Längs- und Querrillen auf dem Boden angebracht worden, die den Blinden die Lauf-Richtung anzeigen sollen. "Sinn machen die Steine nur im Zusammenhang", so Dolf. Dafür bedürfe es auch Leitlinien auf dem Bürgersteig. Es habe wohl im Vorfeld Missverständnisse zwischen den Blinden und den Mitarbeitern der Verwaltung gegeben, glaubt Dolf.
Verwaltung und Politik bemühen sich seit rund drei Monaten den blinden und sehbehinderten Menschen in Kaarst das Leben zu erleichtern. Im Mai hatte Manuela Dolf mit Margaret Reinhardt und Mirijam Bank die "Kaarster Blind-Gänger" gegründet. Das Trio hatte sich zusammengeschlossen, um auf die Probleme Blinder und Sehbehinderter aufmerksam zu machen.
Sowohl im Buna als auch im Sozialausschuss fanden sich breite Mehrheiten dafür, Maßnahmen zu ergreifen, die Blinden und Sehbehinderten helfen, sich in der Stadt zurecht zu finden. Mit Probefeldern soll in enger Zusammenarbeit mit den "Blind-Gängern" ausgelotet werden, welche Leitsysteme für die Stadt am besten geeignet sind. Die beiden Platten vor dem Rathaus sind ein Anfang. "Es gibt keine einheitlichen Richtlinien und Normen für die Gestaltung von Leitsystemen", so Dolf. Nach den Sommerferien solle deshalb ein gemeinsamer Termin mit einer Fachfirma gefunden werden, um sich der Lösung des Problems weiter zu nähern. Am Mittwoch, 26. Juli, treffen sich die "Kaarster Blind-Gänger" zu Erfahrungsaustausch und Hilfestellung von 16 bis 18.30 Uhr im Café Einblick, Alte Heerstraße 16. Weitere Informationen bei Manuela Dolf unter 02131/ 66 77 08.
25. Juli 2017 — NGZ von Dagmar Fischbach